an Thomas Jorberg
Wirtschaftswissenschaftler und Vorstandssprecher der GLS-Bank Thomas Jorberg ist seit 1986 bei der GLS Bank tätig, seit 1993 als Vorstand und seit 2003 als Vorstandssprecher. Außerdem ist er seit 1995 ebenfalls Gründungsvorstand bei der GLS Beteiligungs AG und Initiator der Energiefonds. Wenn sich auch faire Führung den gemeinschaftlichen Überzeugungen von Kapitalgebern, Kunden, Kollegen, Aufsichtsratsmitgliedern und Mitarbeitern verdankt, so kommt es doch darauf an, dass sich die Führungsspitze vor allem in der Person des Vorstandssprechers in besonderem Maße hoher Fairness-Qualität des eigenen Handelns verpflichtet, um die Organisation auf fairem Kurs zu halten und einer ganzheitlichen Fairness-Orientierung zu dienen. Thomas Jorberg engagiert sich auch seit 2005 als Aufsichtsratsvorsitzender der Elektrizitätswerke Schönau Verwaltungs GmbH sowie seit 2009 als Aufsichtsratsmitglied der Hannoverschen Kassen. 2009 wurde er Gründungsmitglied des Steering Committee der G.A.B.V. (Global Alliance for Banking on Values), einem internationalen Bündnis sozial-ökologisch orientierter Banken für Nachhaltigkeit im Finanzmarkt. Die GLS Bank legt vorrangig Wert auf eine sozialökologische Ausrichtung. Ihr Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft und unserer Lebensgrundlagen. Geld wird dabei als ein soziales Gestaltungsmittel begriffen. Die wesentlichen Qualitäten des Geldes, seine Zahlungsfunktion, Leihen und Finanzieren, Stiften und Schenken, werden genutzt, um menschlich, zukunftsweisend und ökonomisch zugleich aktiv zu sein. Über die Nachhaltigkeit im Umgang mit Geld hinaus praktiziert die GLS Bank eine beispielhafte Transparenz: stets wissen die Kunden, wo und was mit ihrem Geld geschieht. Über 91.000 Kunden und Kundinnen finanzieren so derzeit über 11.500 soziale, ökologische und kulturelle Projekte. Dr. Norbert Copray, Gründer und geschäftsführender Direktor der Fairness-Stiftung, eröffnete die Feierstunde vor 300 Gästen: "Wir freuen uns, heute die Führungspraxis zu würdigen, die Herr Thomas Jorberg zunächst als Vorstandsmitglied und heute als Vorstandssprecher der GLS-Bank realisiert. Fairness ist, wie wir letztes Jahr hier aus berufenem Mund vom international renommierten und mit Deutschen Fairness Preis ausgezeichneten Fairness-Forscher Prof. Dr. Ernst Fehr erfahren haben, eine genuin menschliche Motivation, eine Antriebsfeder für zwischenmenschliches Verhalten und Kooperation. Allerdings müssen dazu die Rahmenbedingungen stimmen, die faires Handeln stimulieren und unfaires Verhalten sanktionieren. Zum ersten Mal zeichnet die Fairness-Stiftung eine Persönlichkeit aus der Finanzbranche mit dem Deutschen Fairness Preis aus. Das hängt auch damit zusammen, dass Thomas Jorberg kein typischer Vertreter dessen ist, was man gemeinhin Finanzbranche oder in Verkennung der tatsächlichen Aktivitäten Finanzindustrie nennt. Insofern zeichnen wir einen atypischen Vertreter der Bankenbranche aus, weil sich Vorstandssprecher Jorberg sowohl in seiner Art, über den Umgang mit Geld, Sparen, Kredit und Zins zu sprechen, von sehr vielen Bankern und vor allem von den Bankstern unterscheidet, als auch in der Art, die GLS-Bank zu führen, von anderer Steuerung von Bankinstituten abhebt. Anschließend erläuterte Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck , der Vorsitzende des Kuratoriums, Sinn und Ziel des Deutschen Fairness Preises, der 2011 zum elften Mal vergeben wird. Bevor Prof. Dr. Brodbeck die vom Kuratoriumsmitglied und Künstler Johannes Hans A. Nikel geschaffene Fairness-Bronzemedaille überreichte, verlas er die Preisurkunde. Darin heißt es u.a.: "Den Deutschen Fairness Preis 2011 hat das Kuratorium der Fairness-Stiftung dem Vorstandsprecher der GLS-Bank Thomas Jorberg zugesprochen. Damit zeichnete die Fairness-Stiftung Thomas Jorberg für seine Verdienste um eine faire Unternehmens- und Personalführung aus. Inbegriffen ist die faire Führung sowohl in Bezug auf die Mitarbeiter und die Kunden als auch auf die sozial-ökologische Ausrichtung der Bank, die einen rücksichtsvollen Umgang mit dem Gemeinwesen und der Natur umfasst. Damit wird eine ganzheitlich verstandene Fairness exemplarisch praktiziert. (…) Die Fairness-Stiftung verleiht jährlich den Deutschen Fairness Preis an herausragende Persönlichkeiten, die sich um die Entwicklung und Förderung einer fairen Organisations- und Führungskultur verdient machen. Dass dies zutrifft, stellt das Kuratorium der Fairness-Stiftung mit Blick auf den Träger des Deutschen Fairness Preises 2011 fest und spricht mit seiner Auszeichnung Thomas Jorberg die Anerkennung für das bisherige Engagement zu Gunsten hoher Fairness-Qualität und die Erwartung einer ebensolchen weiteren konsequenten Fairness-Praxis in Bezug auf Menschen, Natur und Gemeinwesen aus". In ihrer Laudatio schilderte Gabriele Fischer , Chefredakteurin von Brand Eins, in einer sehr persönlich gehaltenen und publikumswirksamen Rede, wie im Fall von Thomas Jorberg atypische und typischer Verhalten und Handeln eines Bankers zusammenwirken. Sie konnte so persönlich Zeugnis dafür abgeben, dass Thomas Jorberg nicht nur in Bezug auf die Mitarbeiter, sondern auch in Bezug auf die Kunden um Fairness, Vertrauensbildung und Nachhaltigkeit bemüht ist und dafür auch eigens Zeit und Energie aufwendet, bis hin zur glaubwürdigen Entschuldigung, wenn Fehler gemacht wurden. Mit seiner Dankesrede nahm Thomas Jorberg die Gelegenheit wahr, darauf aufmerksam zu machen, dass die Verwerfungen durch und in der Finanzbranche nicht mit einigen Regulierungen und kosmetischen Veränderungen behoben sind, sondern dass die Art und Weise, wie mit Geld umgegangen, wie Kredit, Zins und Schenkung praktiziert werden, auf ein neues Niveau gehoben und zu einem neuen Ansatz entwickelt werden müssen. In seiner Tätigkeit als Banker bei der GLS-Bank habe er das gefunden und könne das realisieren, was er für zukunftsweisend, sinnstiftend und nachhaltig halte. Und Fairness spiele dabei eine maßgebliche Rolle. Im Schlusswort dankte Dr. Norbert Copray dem Preisträger, der Laudatorin, den Kuratoriumsmitgliedern, den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Fairness-Stiftung sowie den Gästen für Ihre Teilnahme. Und er dankte dem Saxophonquartett blue4u für die musikalische Gestaltung. Besonders hob Dr. Copray das Sponsoring durch den Verlag für die Deutsche Wirtschaft und das Engagement ihres Alleinvorstands Helmut Graf für die Preisfeier hervor, wodurch die Preisfeier überhaupt erst finanziell ermöglich werde. (v.l.n.r.) Dr. Norbert Copray, gf. Direktor der Fairness-Stiftung; Dr. Dieter Plehwe, Vorstand von Lobby-Control mit dem Fairness-Initiativpreis 2011; Träger des Deutschen Fairness Preises 2011 Thomas Jorberg, Vorstandssprecher der GLS-Bank; Dr. Johannes Hans A. Nikel, Kuratoriumsmitglied; Dr.med. Dieter Kallinke, Kuratoriumsmitglied; Gabriele Fischer, Chefredakteurin Brand Eins und Laudatorin; Prof. Dr. Karl-Heinz Brodbeck, Vorsitzender des Kuratoriums mit dem Kuratorium der Fairness-Stiftung; RAin Irene Thiele-Mühlhan, stellv. Vorsitzende des Kuratoriums; Dr.med Mark Schmid-Neuhaus, Kuratoriumsmitglied; RA Dr. Wolf-Henrik Friedrich, Kuratoriumsmitglied
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