Fairness-Initiativpreis 2012
Fairness Initiativ Award
Dr . Norbert Copray, Gründer und geschäftsführender Direktor der Fairness-Stiftung, begrüßte die über 300 Gäste der Preisfeier zur Übergabe des fünften Fairness-Initiativpreises 2012 in Frankfurt am Main. Er führte unter anderem aus: "Zur Verleihung des Fairness-Initiativpreises 2012 heiße ich Vorstandsmitglied Herrn Wolfgang Köhler und Generalsekretär Herrn Thierry Philipponnat von Finance Watch in Frankfurt am Main willkommen!
Der Fairness-Initiativpreis 2012 wird heute an Finance Watch verliehen, an einen gemeinnützigen Verein, der sich dafür engagiert, den Lobbyisten der Finanzbranche in der EU gegenüber- und entgegen zu treten. Sie will den einseitigen Blick auf Finanzthemen und –praktiken zu Gunsten der Finanzbranche ausgleichen durch einen Blick zu Gunsten der Bürger, des Gemeinwohls, der Zivilgesellschaft.
Wer der Fairness keine Achtsamkeit und Aufmerksamkeit widmet, wird Fairness vernachlässigen oder sogar ramponieren. Wer Fairness vernachlässigt und ramponiert, wird Reputationsverlust, hohe Transaktionskosten und Vertrauensschwund ernten. So ist es mit Europa gekommen; so auch mit vielen Unternehmen.
Fairness verlangt stete und tägliche Achtsamkeit, tägliches bewusstes Bemühen, konsequente Umsetzung und manche Auseinandersetzung. Fairness ist ein Thema für eigene Entschlusskraft, für Mut, für Durchhaltevermögen – und damit auch für Eigeninitiative".
Anschließend führte Dr. Copray mit Vorstandsmitglied Wolfgang Köhler und Generalsekretär Thierry Philipponnat von Finance Watch ein Gespräch, um Finance Watch und seine Arbeit den Gästen vorzustellen. Dabei wurden Anlass, Zielsetzung, Gründungsphase und erste Arbeitsprozesse sowie Studien und Analysen von Finance Watch beschrieben. Und Dr. Copray verwies auf die Internetsite www.finance-watch.org.
Dr. Johannes Hans A. Nickel, Gründungsmitglied des Kuratoriums der Fairness-Stiftung, erläuterte die generellen Aspekte und Bedingungen des Fairness-Initiativpreises. Dann verlas er die Preisurkunde und damit die Begründung des Kuratoriums und Direktoriums der Fairness-Stiftung für die diesjährige Preisvergabe:
"Der gemeinnützige Verein Finance Watch verfolgt das Anliegen, 1. bei der Reform der
Finanzregulierung die Stimme der Gesellschaft zu stärken und 2. Expertisen gegen einseitige Sichtweisen der Finanzindustrie-Lobby zu erstellen,- sowie 3. - als Bürgeranwalt dem Gesetzgeber das Gemeinwohlinteresse nahe zu bringen und es öffentlich zu vertreten.Über 60 Organisationen haben sich europaweit im Finance Watch e.V. zusammengeschlossen; dazu kommen eine Reihe von Einzelmitgliedern und Experten.
Finance Watch ist überzeugt, dass
- Finanzdienstleistungen ein starkes öffentliches Interesse eigen ist und sein sollte,
- der Finanzsektor der Realwirtschaft dienen sollte,
- dass der Transfer von Kreditrisiken auf die Gesellschaft nicht akzeptabel ist und
- dass das Kapital seine wichtige gesellschaftliche Funktion nur dann erfüllt, wenn es in
nachhaltiger und transparenter Weise für produktive Zwecke zur Verfügung gestellt wird.
Die Gründer von Finance Watch finden es korrekt, dass die Unternehmen der Finanzbranche
ihre Standpunkte bekannt machen und regelmäßig mit dem Gesetzgeber Gespräche führen.
Aber das Ungleichgewicht zwischen dieser Lobby und dem Mangel an Gegen-Expertise ist für
sie eine Gefahr für die Demokratie. Die Lobbyarbeit einer gewichtigen Interessengruppe muss
durch die Stellungnahmen anderer ausgeglichen werden.
Der gemeinnützige Verein Finance Watch klärt über Machtstrukturen und Einfl ussstrategien
der Finanzbranche in der Europäischen Union auf, setzt Impulse
- für mehr Transparenz,
- für eine demokratische Kontrolle,
- für klare Schranken der Einflussnahme der Finanzlobby auf die Politik,
- für eine Orientierung des Finanzmarktes in Richtung Gemeinwohl.
Damit leistet Finance Watch einen wichtigen und notwendigen Beitrag dazu, die Fairness-
Qualität der europäischen Politik und die Fairness bei der Gestaltung der Finanzbranche
in Europa durch zivilgesellschaftliches Engagement zum Thema zu machen, zu prüfen und
vorwärts zu bringen. Daher gebührt Finance Watch der Fairness-Initiativpreis 2012."
Wolfgang Köhler , Vorstandsmitglied von Finance Watch, dankte im Namen aller Vorstände, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie der Mitglieder von Finance Watch für die Auszeichnung durch den Fairness-Initiativpreis 2012. Dieser Preis bestärke die Arbeit des Vereins und wird die Perspektive unterstreichen, sich für eine faire Finanzbranche in Europa einzusetzen. Zugleich verwies Wolfgang Köhler darauf, dass die Hauptarbeit beim Generalsekretär Thierry Philipponat liege, der schon vor der Gründungsphase und vor allem bei Aufbau des Büros in Brüssel maßgebliche Arbeit geleistet habe und nunmehr durch die Realisierung von Studien, Analysen und Symposien die Satzung von Finance Watch umsetze und mit Leben erfülle. Ihm und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelte der Preis in erster Linie Thierry Philipponnat drückte seine Freude über den Preis für Finance Watch aus. Er sah in der Preisvergabe - 1 ½ Jahre nach der Vereinsgründung – eine risikoreiche Auszeichnung für Finance Watch und für die Fairness-Stiftung gleichermaßen, was ihn und Finance Watch besonders motiviere und ansporne, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und für Fairness-Qualität besonders gegenüber den Gesellschaften bzw. den europäischen Bürgern seitens der Politik und der Finanzbranche zu sorgen, soweit die Kräfte reichen.
Dr. Copray bedankte sich in seinem Schlusswort beim Verlag für die Deutsche Wirtschaft, besonders bei seinem Alleinvorstand Herrn Helmut Graf, für das Sponsoring dieser Veranstaltung und vielfältige Unterstützung. Und bat angesichts zunehmender Aufgaben die Gäste, nach Möglichkeit mit freiwilligen Zuwendungen die Arbeit zu unterstützen. Außerdem dankte er den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fairness-Stiftung, den Gästen für ihr Kommen sowie dem Saxophon-Quartett Ait Omar für die musikalische Unterstützung.
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