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Pressemitteilung
02/02

Frankfurt, 09.04.2002

Wenn Unfairness Vorteile bringt, ist das Unternehmen krank
Prof. Höhler plädiert für Vertrauenskultur bei steigendem Marktdruck

Frankfurt/M. Hartnäckig hält sich der Glaube, unfaires Verhalten bringe Karriere- und Unternehmensvorteile. Doch das Gegenteil ist wahr. Wo die Vertuschung von Fairness-Verletzungen Vorteile bringt, ist das Unternehmen krank. Das bestätigt die renommierte Unternehmens- und Politikberaterin Prof. Dr. Gertrud Höhler. Sie ist der Auffassung, dass zur Firmenkultur die "Ächtung von Regelbrüchen" gehört. Dazu müsse klar sein, welche Regeln gelten sollen und welche nicht. Der Domino-Effekt von Fairness-Verletzungen entstehe immer dann, wenn sich Menschen im Unternehmen Vorteile davon versprechen, solche Verletzungen der Spielregeln nicht zu meiden oder nicht zu ahnden. Doch Leistungsrückgänge, Umsatzrückgänge und Mitarbeiterverluste im Kreise der Besten sowie Ansehensverluste bei Kunden seien die unmittelbaren Folgen.
Prof. Höhler betont, nur die Führung könne solchen Domino-Effekten vorbeugen. Sie bestimme das Klima, sie gebe Vertrauen, damit es die Mitarbeiter zurück geben können. Wo der Mut, Fairness-Verfehlungen dem Chef zu melden, nicht belohnt, sondern bestraft wird, "sollte man schnellstens die Flucht ergreifen", fordert Höhler im Gespräch mit dem "Fairness-Report". Im Vergleich zwischen Männer und Frauen sieht sie Vorteile bei den Frauen insofern, als dass diese nicht so in die männlich gestrickten Machtkämpfe verwickelt seien und früher erkennen könnten, wann ein Wettkampf entgleise. Ihre "Frühwarnrolle" sollten Frauen bewusst wahrnehmen, was nach Höhlers Erfahrungen meistens keine negativen Folgen nach sich ziehe. Dem gegenüber hält Höhler Frauen potentiell für "Meisterinnen der Intrige", während Männer den offenen und fairen Kampf vorzögen. Fairness-Verfehlungen bei Männern würden nicht so leicht zum Prinzip eines ganzen Systems werden, weil Männer einander bedrängten, damit Konkurrenz fair ausgetragen werde. Allerdings setze dies auch voraus, dass nicht Personen in den Wettbewerb geschickt werden oder sich selbst hinein begeben, die von ihren Voraussetzungen her den Wettbewerbsforderungen nicht entsprächen. Insofern komme Führungskräften auch die verantwortungsvolle Aufgabe zu, das Wettbewerbsgeschehen in der eigenen Firma zu steuern und jedem Interessenten eine gerechte Startsituation anzubieten.

Angesichts der verschärften und globalen Marktsituation ist es Mode geworden, mit maximalem Druck möglichst viel aus den Mitarbeitern heraus zu holen. Die dadurch entstehenden Misstrauenskulturen brächten aber keinen nachhaltigen Erfolg, analysiert Höhler. Wer zu schnell zu viel wolle, wähle die falschen Mittel, um Menschen anzutreiben. Er erreiche das Gegenteil von Motivation. Festhalten am Gewohnten sei eine Gefährdung für uns alle, weil es bequem ist und macht. Wer jedoch Innovation wolle, müsse andere Sicherheitsquellen erschließen. Und das Vertrauen sei die zuverlässigste Sicherheitsquelle, die auch im stürmischen Wandel trage.
Wessen Vertrauen jedoch missbraucht wurde oder wer von unfairen Attacken betroffen wurde, bekennt sich selten als Opfer von Unfairness und Misstrauen, weil man sich der Unterlegenheit schäme. Auch wenn die Unterlegenheit durch Vertrauen- und Fairnessverletzungen auf der vermeintlichen Siegerseite zustande kam. Dabei seien oft jene von Unfairness betroffen, deren Grundsätze der Misstrauens- und Attackenkultur überlegen seien. Wer zu rechtschaffen gewesen sei, um ganz nach vorne zu kommen, ernte eher Geringschätzung. Daher stellt Prof. Höhler folgende Merksätze für die Karriere auf:

  • Halte Dich nie bei Menschen auf, die Deine Leistung nicht schätzen!
  • Halte Dich nie bei Menschen auf, die Du selbst nicht schätzen kannst. Sie werden auch Dich nicht schätzen!
  • Verlasse jedes Spielfeld, wo die Regelverletzung Beifall findet. Du wirst dort immer unterliegen!

Das gesamte Interview mit Prof. Höhler ist in der neuen Ausgabe des "Fairness-Report" erschienen, der von der "Fairness-Stiftung" in Frankfurt am Main herausgegeben wird. Die Fairness-Stiftung ist eine gemeinnützige Einrichtung, die sich besonders für Fairness-Kompetenz bei Führungskräften und in Unternehmen engagiert und eine unentgeltliche Beratung für von unfairen Attacken betroffene Führungskräfte und Selbständige unterhält. Nähere Informationen und die kostenlose Bestellmöglichkeit des Fairness-Reports für Führungskräfte, Selbständige und Journalisten unter www.fairness-stiftung.de.

Fairness-Stiftung gGmbH
Langer Weg 18
60489 Frankfurt am Main

Telefon: 069-789881-44
Telefax: 069-789881-51


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